Der Ritter-Kodex – Ein Liederzyklus zum Themenheft

Album „Der Ritter-Kodex“

»Lasst uns die Ritterlichkeit neu entfachen – Tugend für Tugend, im Streben geeint.«



(aus: Das Lied des Kodex)

Zum ersten Mal gibt es Musik zu einem Themenheft. Die Idee kam mir spontan: „Komm, lass mich die Ritter-Tugenden vertonen – mit schöner mittelalterlicher Musik – das wird bestimmt klasse!“, dachte ich, und genau das wurde es: 18 Lieder, die von Harmonien, Melodien und Instrumentierung das Mittelalter anklingen lassen, aber dennoch modern sind – was sie sehr besonders macht. Inhaltlich sind sie eine Einladung an uns alle, die Tugenden neu zu entdecken, die einst das Rückgrat menschlicher Größe bildeten. Jene inneren Werte, die wir heute zwar noch in Sprichwörtern zitieren, aber zu selten wirklich leben.


Von der Idee zum Ruf

„Höret, höret, werte Landsleut!“ – so beginnen viele Stücke des Albums. Diese Herold-Rufe sollen die Lieder so klingen lassen, als würde jemand auf einem Mittelalter-Marktplatz den Leuten zurufen: Erinnert euch! Und so textete ich, komponierte, ließ singen und arrangieren – und spürte, wie sich jedes Lied nahezu perfekt ans andere fügte: 18 Tugenden – von „Das rechte Maß“, „Anstand“, „Treue“, „Demut“, „Freigiebigkeit“, „Ehrlichkeit“ bis hin zur „Mutter aller Tugenden“ – sie alle erhielten ihren eigenen Klang, ihren ganz eigenen Charakter.


Die Tugend als Melodie

Jeder Tugend habe ich ein eigenes Klangbild und einen eigenen Stil gegeben. „Das rechte Maß“ etwa („Finde das Maß, die goldene Mitte, wo Herz und Geist im Einklang ruh’n“) wird getragen vom Gleichgewicht zwischen mittelalterlichem Volkslied und Hymne, zwischen Alt und Neu. Das Lied zur Treue wird sehr bewegend von einem barocken Streichquartett vorgetragen und hat einen Refrain – „Treue ist wie der Stamm der Eiche – baumstark fest in Sturm und Nacht, hält in Hagel und Gewitter, die hohe Tugend edler Ritter“ – bei dem man einfach mitsingen muss. Die „Freigiebigkeit“ wiederum tanzt leicht und fröhlich. Denn wer von Herzen gibt, dessen Herz tanzt. Ich wollte, dass man beim Hören spürt: Das hier betrifft mich. Nicht als Moral, sondern als Erinnerung. Nicht als Predigt, sondern – um es einmal poetisch auszudrücken – als Lied, das das Herz selbst weitersingt und ins tägliche Leben trägt. 


Musik, die erhebt

Viele Ersthörer sagten mir: „Die Lieder gehen unter die Haut. Die muss man immer wieder anhören! Je öfter man sie sich anhört. Desto besser werden sie“. Vielleicht liegt das daran, dass mir diese Lieder sehr wichtig waren – und echt gemeint sind. Ich habe mich um Melodien bemüht, die für die Hörer singbar bleiben. Es gibt einen Moment in „Der frohe Mut“, wo ich selbst innerlich lachen musste: „Zwing dich selbst, die Mundwinkel zu heben …“ – und plötzlich tat ich es wirklich. Das ist die Kraft der Musik: Sie vermag mehr als das bloße Wort, ja kann das Gemüt des Hörers heben.

Der Stil bewegt sich zwischen Mittelalter und Moderne: Oft hört man Lauten, typische Pfeifen und Flöten, mittelalterliche Handtrommeln, Streichinstrumente, Chöre. Es handelt sich aber nicht um mittelalterliche Musik, sondern um moderne Musik mit mittelalterlichen Elementen. Ich wollte den Klang der Ritterzeit so gestalten, dass er heute funktioniert – in Autos, auf Kopfhörern, im Wohnzimmer – sozusagen alter Geist in neuen Lautsprechern.


Über die Tiefe und das Staunen

Es ist schwer zu sagen, welches Lied mir am nächsten steht. Denn es sind fast alle. Die „Würde“ klingt als moderner Choral einfach nur betörend gut. Die „Demut“, für mich anfangs eine der am schwierigsten umzusetzenden Tugenden, rührte mich die ersten Male zu Tränen. Bei der Zeile: „Denn wer dient, erhebt – wer liebt, regiert“ spüre ich etwas, das über Worte hinausgeht. Besonders spricht mich auch das Lied zur Ehrlichkeit an, bei dem ich selbst das Klavier eingespielt habe – altmodisch, von Hand. Kurzum: In einer Zeit, in der vieles nur noch „funktioniert“, wollte ich etwas erschaffen, das wirkt. Nicht laut, nicht schrill – sondern als Balsam für die Seele. Manche Stücke sind fast wie Wegweiser, andere sind leicht, fröhlich, beschwingt und laden gar dazu ein, das Tanzbein zu schwingen oder mitzusingen. Doch alle stammen aus einer Quelle: dem ehrlichen Wunsch, das Gute im Menschen zu stärken.


Der Ritter als Urtyp

„Ein Ritter trägt kein Schwert, um zu herrschen – sondern um zu schützen.“ Der Ritter ist in diesem Projekt ein Symbol für Haltung, Mut, Herz. Ich sehe ihn als Sinnbild für das, was in jedem von uns lebt. Im Kern ist der Ritter-Kodex eine Einladung, wieder Ritter zu werden – im Alltag, in Beziehungen, im Denken. Ein Ritter ist jemand, der aufsteht, wenn andere schweigen. Der sein Wort hält. Der sich selbst prüft, bevor er richtet. Ich glaube, die Welt braucht diese Haltung heute mehr denn je. Nicht, weil wir in Burgen leben sollten, sondern weil wir lernen sollten, „unsere inneren Burgen zu pflegen“: das Gewissen, die Würde, den Frohsinn, die Treue.


Künstliche Intelligenz und Inspiration

Alle Lieder des Kodex wurden von mir selbst getextet. Auch die meisten musikalischen Raster und Melodien stammen von mir selbst, teils – quasi֪ „passend zum Thema“ – aus früheren Tagen. Bei manchen Liedern habe ich den Klavier-Part selbst eingespielt, wie z.B. bei der „Ehrlichkeit“ oder beim Lied „Spirituelles Streben“. Das Singen jedoch habe ich KI-gestützte Software übernehmen lassen, wie auch die Tontechnik. Denn hier liefert die heutigen Musikplattformen eine Qualität, wie sie modernste Studios liefern. Hier hat mir die moderne Technik viel Arbeit abgenommen, wofür ich dankbar bin, denn Geschwindigkeit und Qualität der Produktion steigern die Kreativität in nie gekanntem Ausmaß. Und vielleicht ist das sogar eine Nebenbotschaft dieses Albums, dass Mittelalter und Neuzeit harmonisch zusammenpassen können („Was verloren schien, darf neu erwachen“), dass Technik und Seele keine Feinde sein müssen. Dass moderne Werkzeuge uns helfen können, Neues und Gutes zu schaffen.


Ein Vermächtnis für die Seele

Mit Der Ritter-Kodex habe ich etwas ganz Neues erschaffen: Musik zum Buch. Für uns alle. Für die Werte, die Generationen getragen haben. Für das Gute, das nicht vergeht. Dieses Album ist aber keine Nostalgie, sondern ein Aufruf: Lasst uns wieder edel sein – in Gedanken, im Handeln, im Fühlen. Wenn du dieses Album hörst, wünsche ich dir, dass du dich selbst darin wiederfindest: als Ritter deiner eigenen Wahrheit. Dass du die Fackel der Tugend ein Stück weiterträgst. Und dass du spürst: Jeder Ton, jede Zeile, jeder Ruf – ist auch an dich gerichtet. Denn das Herz des Ritter-Kodex ist kein Pergament. Es schlägt. In dir. In mir. In uns allen. „So endet dies, doch nicht der Sinn – denn Tugend lebt, wo Menschen sind.“

Lied des Kodex

Titel 1

Rechtes Maß

Titel 2

Anstand

Titel 3

Bewahrung des Ansehens

Titel 4

Treue

Titel 5

Froher Mut

Titel 6

Höfische Manieren

Titel 7

Demut

Titel 8

Freigiebigkeit

Titel 9

Würde

Titel 10

Beständigkeit

Titel 11

Güte

Titel 12

Symphonisches Zwischenspiel (instr.)

Titel 13

Tapferkeit

Titel 14

Ehrlichkeit

Titel 15

Der Tugenden so viele

Titel 16

Spirituelles streben

Titel 17

Die Tugend aller Tugenden

Titel 18